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Mittwoch, 21. Dezember 2011

Wacht Auf! Wenn nicht jetzt wann dann?


Bewegende Gedenkfeier für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt

Dem Aufruf des Mönchengladbacher Bündnisses „Aufstehen! Für Menschenrecht – Gegen Rechtsextremismus“ folgend fanden sich in der Citykirche etwa 150 Menschen am Dienstagabend zu einer bewegenden Gedenkfeier für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt in Deutschland ein.

Rechtsradikale Denkmuster, Alltagsrassismus und Chauvinismus fressen sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft hinein und bieten von dort dem braunen Terror Nahrung. Gegen diese verhängnisvolle Entwicklung und gegen alle Versuche der Verharmlosung rechtsextremistischer Gewalt haben die Besucher der Gedenkstunde auch in unserer Stadt ein deutliches Zeichen gesetzt.

Ferdinand Hoeren, Sprecher des Bündnisses und Vorsitzender der Theo-Hespers-Stiftung, brachte seine Bestürzung darüber zu Ausdruck, dass seit 1990 in unserem Land 157 Menschen dem rechten Terror zum Opfer fielen und rief die Anwesenden zu einer Schweigeminute auf.

Foto: Andreas Jütten

Reinhold Schiffers, Bezirksvorsteher des Stadtbezirks Nord, betonte, dass die rechte Gewalt nicht eine Frage von wenigen Tätern sei, sondern dass wir alle uns nicht mit gesellschaftlichen Bedingungen wie etwa der hohen Jugendarbeitslosigkeit abfinden dürften, die den Nährboden für braunes Gedankengut bilden.

Besonders eindringlich waren die Worte von Propst Dr. Albert Damblon, der in Anlehnung an das bekannte Adventslied ausrief: „Wachet auf! Steht auf für die Menschenwürde aller! Wenn nicht jetzt wann dann? Und wenn nicht wir, wer dann?“

Denn, so zitierte Frau Petra Lambrich, Vertreterin der Christlich-Jüdischen Gesellschaft, Hanns Dieter Hüsch: „Nur wenn wir eins sind überall / dann gibt es keinen neuen Fall / von Auschwitz bis nach Buchenwald / und wer's nicht spürt, der merkt es bald. / Nur wenn wir in uns alle sehn, / besiegen wir das Phänomen. / Nur wenn wir alle in uns sind, fliegt keine Asche mehr im Wind.“

Auch Adnan Özden, Vorbeter der der Moschee Neusser Strasse, wünschte sich ein friedvolles und vor allem angstfreies Miteinander der Menschen in Deutschland. Pfarrer Dietrich Denker würdigte das Engagement des Bündnisses und warnte davor, die rechtsextreme Gewalt zu verharmlosen.

Willi Hütz begleitete diese Veranstaltung durch eindrucksvolle musikalische Beiträge.



Sonntag, 4. Dezember 2011

990066 und ein gefallener Würfel

Insider werden ahnen, was mit diesem kryptischen Titel gemeint ist: Heute hat der SPD-Bundesparteitag in Berlin begonnen und es wurde gleichzeitig das Corporate Design geändert.

"Alea iacta est": Als Erstes ist der 2009 eingeführte Würfel gefallen und wird nun wieder durch das alte Logo ersetzt. "Das Quadrat ist das eingeführte und gelernte Markenzeichen. Es steht für die traditionsbewusste SPD.",  so Karsten Göbel, Geschäftsführer der Agentur „SuperJ+K“, die das neue Design verbrochen entwickelt haben.

Als neue Akzentfarbe ist Purpur gewählt (!) worden. "Neben unserem Rot, das auch im Vordergrund bleibt, brauchen wir nun eine zweite Farbe, die zischt (lacht). Das steht auch für unser Selbstbewusstsein.", erklärt dazu Andrea Nahles im Interview.

Viel zischendes Rot im Vordergrund sieht man aber auf der neuen SPD-Seite nicht. Eher dominiert die Farbe 990066 - vulgo Purpur oder Violett - auf den Seiten. Ich assoziiere damit eher eine bekannte Schokoladenmarke (die mit der Kuh). Ob das Grün als Komplementärfarbe dabei eine Rolle spielte?

Kollege WebNobbi  kommentiert das Ganze sehr schroff:
Nachdem alle Baukästen der realen Vergangenheit seitens und mitsamt der Neuen Heimat abgewickelt wurden, ging die SPD zunächst auch in der virtuellen Gegenwart den bewährten Weg und setze auf Baukästen mit einem ebenso sicheren Haltbarkeitsdatum wie bei COOP und diversen Landesbanken. Mit immer neuen Layouts und zuletzt der Schlachtung des “heiligen Viehs” SPD-Quadrat, welches einem Würfel weichen musste, setzte die SPD Maßstäbe wenn es darum ging, jungen, aufstrebenden, erfolg- und ideenlosen Agenturen abgebrochener Volksschulabsolventen zu einem ausreichenden Einkommen zu verhelfen.
Zugegeben: Ich habe mich damals schwer getan, als der Würfel erschien; habe diesen aber jetzt als ein gutes Logo akzeptiert. Kein Wunder also, dass auch andere (Facebook) das ähnlich sehen:
Wir fordern den Erhalt des SPD-Würfels. Er wurde uns bei der Einführung als "passendes Logo für ein Partei mit Ecken und Kanten" verkauft. Was seinerzeit sicherlich auch für Erstaunen und Verärgerung sorgte, hat sich letztendlich etabliert und bewährt. Der Würfel ist ein Erkennungsmerkmal, dass sich gerade durch die ihm innewohnende Körperlichkeit als Hingucker und praktisches Werbemittel erwiesen hat.
Eine erneute Umstellung sorgt nicht nur für ernorme Kosten bei den Gliederungen, sondern für eine erneute Irritation bei Genossen und Wählern.
Über die Farben kann man und soll man streiten. Doch die laufenden "verordneten" Änderungen führen zu einem Schluß, wie es das designtagebuch formuliert:

Unternehmen die in so kurzer Zeit so nachhaltig ihr Corporate Design verändern, wirken orientierungslos. Ein Markenprodukt, dessen Verpackung im Jahresrhythmus wechselt, erzeugt Verunsicherung auf Kundenseite. Das SPD-Design flattert wie ein Fähnchen im Wind. Es strahlt das Gegenteil von Verlässlichkeit aus. Typofans werden relativieren, dass  die „TheSans“ weiterhin als Hausschrift Verwendung findet. Nun denn, ein Minimum an Konstanz.
Und so werden im Netz die diversen Seiten der Landesverbände, Unterbezirke und Ortsvereine ihr eigenes Süppchen kochen und spätestens dann im neuen LayOut angekommen sein, wenn im nächsten Wahlkampf eine neue noch "bessere" Farbe gefunden worden ist.

Samstag, 3. Dezember 2011

Gedenkstunde für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt

Das Mönchengladbach Bündnis: „Aufstehen!
– Für Menschenwürde
– Gegen Rechtsextremismus“

ruft alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an einer
Gedenkstunde für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt
auf:

Montag, 19. Dezember 2011, um 18.00 Uhr,

in der City-Kirche, Alter Markt, Mönchengladbach



Als im Juli diesen Jahres ein rechtsextremer Gewalttäter in Norwegen ein Massaker angerichtet hatte, da empfanden wir nicht nur Mittrauer mit den 77 Mordopfern sondern tiefen Respekt vor der beeindruckenden Art und Weise, wie die Norweger auf die nationale Tragödie reagierten: Keine Äußerungen von Hass, gegenseitigen Schuldzuweisungen und gesellschaftlichem Unfrieden, dafür echtes Mitgefühl mit den Opfern, das Zusammenstehen der Einheimischen und zugewanderten Bevölkerung und entschiedenes Eintreten für die gemeinsamen Werte von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und friedlichem Zusammenleben.

Was wir in diesen Tagen in Deutschland erleben, ist von dieser Bürgergesinnung ein gut Stück entfernt. Zwar hat der Deutsche Bundestag am 22. November 2011 über alle Parteigrenzen hinweg ein eindrucksvolles Zeichen gegen den Rechtsextremismus gesetzt. Sein Präsident Norbert Lammert, gab im Namen aller Abgeordneten der „Beschämung“ Ausdruck, „dass die Sicherheitsbehörden der Länder wie des Bundes die über die Jahre hinweg geplanten und ausgeführten Verbrechen weder rechtzeitig aufdecken noch verhindern konnten“, und entschuldigte sich bei den Hinterbliebenen der Mordopfer in aller Form dafür, dass sie selbst vorschnellen Verdächtigungen ausgesetzt wurden.
Aber so lange solche hoffnungsvollen Zeichen der Solidarität mit den vom Naziterror betroffenen Menschen nicht auch vom Bewusstsein einer breiten Bevölkerungsmehrheit getragen sind, laufen sie Gefahr in bloßer Deklamation zu verharren. Da helfen auch „Entschädigungszahlungen“ allein für die Folgen rechter Gewalt nicht weiter.

Als zu Beginn der 90 Jahre die Hatz auf Ausländer zunahm und neben den Häusern ausländischer Mitbürger auch wieder Synagogen brannten, regte sich in unserem Land das, was man den „Aufstand der Anständigen“ nannte. Da formierten sich überall in Deutschland Lichterketten und spontane Protestaktionen, die den rechten Verbrechen die Stirn boten. Das war auch die Zeit, als sich Mönchengladbacher Bürger und zivilgesellschaftliche Gruppen zum „Mönchengladbacher Bündnis: „Aufstehen! – Für Menschenwürde – Gegen Rechtsextremismus“ zusammenschlossen. Angesicht der braunen Terrorszene, die sich seit der gleichen Zeit im Untergrund zusammenbraute, die deutschen Sicherheitsorgane narrte und über zwei Jahrzehnten hinweg eine erschreckende Blutspur mit bisher bekannten rund 150 Toten quer durch unser Land zogen, scheint es uns an der Zeit, an die gemeinsam Erklärung der Bündnismitglieder vom Oktober 2000 zu erinnern. Dort heiße unter anderem:
„Wir sprechen alle Menschen guten Willens an, mit uns aufzustehen, um ein demokratisches Bewusstsein vom Miteinander zu schaffen. (…) die Täter müssen durch soziale Nachteile erfahren, dass Gewaltanwendung, und Extremismus keinen Platz in unsere Gesellschaft haben. Alle Menschen sind aufgerufen, sich für soziale Gerechtigkeit in allen Generationen sowie für die Achtung der Menschenrechte aller einzusetzen.“
Der „Aufstand der Anständigen“ darf nicht zum „Anstand der Zuständigen“ (Franz Walter Steinmeier) zusammenschrumpfen.
An uns, den Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, liegt es zu verhindern, dass sich rechtsradikale Denkmuster, Alltagsrassismus und Chauvinismus vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft hineinfressen und von dort dem braunen Terror Nahrung bieten. Gegen diese verhängnisvolle Entwicklung und gegen alle Versuche der Verharmlosung rechtsextremistischer Gewalt wollen wir auch in unserer Stadt ein deutliches Zeichen setzen und in einer Gedenkstunde am Montag, 19.11.2011, um 18.00 Uhr in der City-Kirche am Alten Markt unserer Trauer über die Opfer des menschenverachtenden Naziterrors Ausdruck geben.
Unseren ausländischen Mitbürginnen und Mitbürger aber rufen wir zu: Reiht Euch ein in die gemeinsame „Lichterkette“! Auf Euch kommt es an, ob weiterhin Toleranz Mitmenschlichkeit und gesellschaftlicher Friede oder Ausgrenzung und Hass das Zusammenleben in unserem Land und unserer Stadt bestimmen.

Der Aufruf kann hier auch als PDF angezeigt werden.

Freitag, 4. November 2011

"Das Geheimnis der Versöhnung ist Erinnerung"

Ein Terminhinweis zu der rollenden Ausstellung "Zug der Erinnerung", die im März auch in Mönchengladbach zu sehen war. Hierzu die Pressemitteilung der Stadt Mönchengladbach zu der Veranstaltung am kommenden Montag, den 7. November im Gymnasium Odenkirchen:

[pmg.] Erstmalig zeigt Michaela Pfeiffer, mehrfach ausgezeichnete Amateurfilmerin und Mitglied des Mönchengladbacher Filmklubs "Objektiv", die von ihr erstellte Dokumentation zum "Zug der Erinnerung" öffentlich vor heimischem Publikum. Im März hat dieser Ausstellungszug in Mönchengladbach Station gemacht und eindrucksvoll an zur Nazizeit deportierte Kinder und Jugendliche erinnert. Rund 3.500 Besucher, darunter viele Schüler, haben die durch Europa rollende Ausstellung im Hauptbahnhof besucht. Die Federführung für den dreitägigen Halt des Zuges - unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Norbert Bude - lag beim hiesigen Büro der Regionaldekane im Bistum Aachen und der Stadt Mönchengladbach.

Der Film, der am kommenden Samstag beim Rheinischen Landes-Filmfestival seine Premiere hat, spiegelt Begegnungen mit Zeitzeugen, Organisatoren, Besuchern der Ausstellung sowie Schulklassen, die auf eigene Spurensuche gegangen sind, um den namenlosen Schicksalen aus Mönchengladbach eine Geschichte, ein Gesicht und damit ihre Würde wieder zu geben. Gezeigt wird der Film im Rahmen der Veranstaltung "Das Geheimnis der Versöhnung ist Erinnerung" in der Aula des Gymnasiums Odenkirchen an der Mülgaustraße 43 am Montag, 7. November 2011, 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Ein weiterer Schwerpunkt an diesem Abend ist die Begegnung mit Marion Öztürk, die an das Schicksal ihres Vaters Manfred Leven erinnert. Manfred Leven - der spätere zweite Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde - wurde 1930 in Odenkirchen geboren und im Alter von neun Jahren auf dem Weg zur Schule verhaftet. Später kam er nach Auschwitz. Er überlebte den Holocaust nur knapp und starb im Jahr 2000.

Das genaue Programm:
  • Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums singen das jiddische Lied "Dos kelbl"
  • Lesung mit Marion Öztürk
  • Gebet "El malej rachamim" mit Leah Floh, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde
  • Schülerinnen und Schüler: "Osse schalom"
  • Filmpräsentation "Zug der Erinnerung"
  • Ausstellung von Schülern zu Manfred Leven und zum Ehepaar Selma und Felix Horn, die nach Theresienstadt deportiert wurden, wo sie 1943 starben
"Wir freuen uns sehr über diese Veranstaltung, die wenige Tage vor der Gedenkfeier zur Pogromnacht 1938 (9. November) und der Verlegung weiterer Stolpersteine (12. November) stattfindet. Unsere Schüler haben die Patenschaft für die Stolpersteine Selma und Felix Horn übernommen", betont Peter Hörchens. Lehrer am Gymnasium Odenkirchen. "Und sie sind auch aktiv auf Spurensuche beim 'Zug der Erinnerung' gegangen. Ihre Ausarbeitungen zu Manfred Leven wurden als Exponate in den Waggons ausgestellt", ergänzt sein Kollege Gerd W. Hochscherf. Ihm und seinen Schülern begegnet man im Film von Michaela Pfeiffer wieder.

Gleich dazu ein weiterer Terminhinweis für den Mittwoch:

Am Mittwoch, 9. November, findet ab 18.30 Uhr am Mahnmal zur Erinnerung an die Zerstörung der Rheydter Synagoge an der Wilhelm-Strater-Straße / Ecke Werner-Gilles-Straße eine Gedenkfeier statt. Oberbürgermeister Norbert Bude lädt alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Schulen ein, daran teilzunehmen. "Auch in Mönchengladbach gingen in der Pogromnacht Synagogen in Flammen auf oder wurden zerstört. Damit begann die Ausgrenzung, Deportation und Ermordung jüdischer Bürgerinnen und Bürger", erinnert Bude an den 9. November 1938.

Im Anschluss an die Gedenkfeier findet unter dem Thema "Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?" um 19.30 Uhr in der Christuskirche der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde, Oskar-Graemer-Straße 10, ein christlich-jüdischer Gottesdienst statt.

Samstag, 29. Oktober 2011

Weltuntergang verpasst

Man sollte Termine künftiger Weltuntergänge besser im Auge halten und diese möglichst in einer Wiedervorlage halten, damit der Überblick nicht verloren geht.

So lese ich erst heute, dass gestern die Welt (wieder einmal) untergangen ist. Oder "sei" oder "wäre" - ich bin mir über die korrekte Verwendung der Zeit bei diesem Thema nicht ganz im klaren.

Auf jeden Fall schreibt Florian Freistetter in dem zu empfehlenden ScienceBlogs:

Denn angeblich soll der große Weltuntergang 2012 nicht am 21.12.2012 erfolgen sondern schon morgen. Der Mayakalender endet nämlich nicht nächstes Jahr im Dezember sondern schon am 28. Oktober. Geht morgen also alles zu Ende?
Die Antwort ist bereits gegeben - zumindest der Niederrhein steht noch. Damit künftige Weltuntergänge besser geplant und bewertet werden können, hier noch ein Link zum gleichen Blog unter dem Titel Weltuntergang 2012: Fragen und Antworten.Was mir persönlich besser gefällt und vermutlich auch die beste Erklärung für all den Hokuspokus mit irgendeiner Apokalypse bietet, steht hier:

Die Welt wird im Jahr 2012 nicht untergehen. Es wird kein Planet X kommen und uns alle zerstören; kein Sonnensturm wird uns ausrotten, auch Polsprünge, Synchronisationsstrahlen, der Komet Elenin und der Supervulkan werden uns in Ruhe lassen. Der Maya-Kalender endet nicht am 21.12.2012 und es gibt auch keine Maya-Prophezeiungen über das Jahr 2012. Die ganze Weltuntergangshysterie ist kompletter Unsinn. Aber - so lautet eine Frage die man mir sehr häufig stellt - wenn das alles nicht stimmt, warum gibt es dann so viele Leute, die diese Behauptungen verbreiten? Wenn die Welt 2012 nicht untergeht, wenn 2012 nichts Besonders passiert: Wieso hört man dann überall im Internet, in Zeitungen und im Fernsehen davon? Warum reden alle vom Weltuntergang, wenn da nicht doch irgendwo was Wahres dran wäre? Die Antwort ist ganz einfach: Geld! Mit der Angst vor dem Weltuntergang kann man wunderbar Geld verdienen.
Manche Fragen sind relativ einfach und sehr unspektakulär zu beantworten!

Samstag, 28. Mai 2011

Das Internet ist voll

Da hatte ich die letzten Wochen ein schlechtes Gewissen, da die Blogeinträge fehlten. Doch nun habe ich die beste Entschuldigung: Das Internet war leider voll. Kein Platz mehr. Auch Google konnte nicht helfen.

Erfahren habe ich dies durch Caro Korneli (Extra3), die bei der CDU-Medianight Kulturstaatsminister Bernd Neumann dazu befragte.



Spreeblick meinte passend dazu:
Es wäre so lustig. Wenn es nicht so furchtbar wäre.
Und die letzte Seite im Internet habe ich bereits gesichtet. Vielleicht bis später, wenn Google neue Festplatten gekauft hat ...

Montag, 9. Mai 2011

Montagsfüller

Steffen Seibert, ehemaliger Moderator des ZDF-Nachrichtenmagazins heute und seit letztem Jahr Regierungssprecher, twittert nun auch als RegSprecher. Tröstlich ist, dass auch Regierungssprecher Fehler machen und dem Fluch des schnellen 140-Zeichen-Schreibens unterliegen, so dass nebenstehende Meldung über Obama erschien. Schon wenige Minuten nach diesem Patzer korrigierte Seibert seine Nachricht allerdings. Seitdem ist dort nicht mehr von "Obama" die Rede, sondern korrekterweise von "Osama".

Eine Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion vom 4.5. bleibt jedoch immer noch unkorrigiert: SPD fordert Entschädigung von Stalkingopfern liest man hier voller Empörung. Dass Opfer von Nachstellungen selbst bei schweren gesundheitlichen Folgeschäden nicht auf finanzielle Entschädigung hoffen dürfen wie eine Entscheidung des Bundessozialgerichts aufzeigt, ist schon schlimm genug. Und jetzt verlangt die SPD noch eine Entschädigung von diesen armen Menschen!

Hätte man nur aus dem von ein für gemacht, wäre die Welt wieder in Ordnung.

Samstag, 12. März 2011

Hardware, die immer funktioniert

Es ist wirklich erstaunlich, was es heutzutage an Hardware gibt. Einer der Errungenschaften biologisch-optischer Schnittstellen möchte ich hier vorstellen: Es gehört zu den Informationsträgern, die kabellos auskommen, keine Akkus oder Netzteile benötigen. Bisher ist es auch noch nicht vorgekommen, das diese Innovation abstürzt, neue Updates braucht oder neu gestartet werden muss. Auch die Bedienerfreundlichkeit zeigt keine Mängel - man kann es mit leichten Fingerbewegungen steuern. Darüberhinaus gehört es zu den Vorreitern im Bereich der grünen IT: 100% recycelbar! Die Datensicherheit ist enorm hoch - auch wenn häufig Backups gemacht werden (beispielsweise bei Dissertationen). Selbstredend, dass ein mobiler Einsatz zum Standard gehört.



Diese unglaubliche Erfindung habe ich bei der Stadtbibliothek Mönchengladbach gefunden.

Samstag, 5. März 2011

Vorpremiere des Veilchendienstagszugs

Der Höhepunkt des Mönchengladbacher Karnevals wird auch in diesem Jahr der Veilchendienstagszug sein. Immer dann, wenn sich der Karnevalstrubel in den Nachbargemeinden schon gelegt hat, geht es in Mönchengladbach noch einmal richtig los. Am 8. März, um 13.11 startet in diesem Jahr der Veilchendienstagszug und zieht Jecken aus nah und fern in die Vitusstadt. Mit fünf Kilometern Länge, rund 4000 Zugteilnehmern, 68 Festwagen, 41 Bagagewagen, 62 Fußgruppen, 28 Tanz und Funkengarden, vier Reitergruppen und vier Kutschen sowie 32 Musikkapellen, die die Jecken im die richtige Stimmung bringen, zählt der "VDZ" zu den größten Umzügen in der Bundesrepublik.

prisac hat dieses wichtige kulturelle Ereignis bereits vorab verarbeitet. In diesem Video werden die Themen die Mönchengladbach beschäftigen aus einer anderen Sicht gezeigt:



Und wer weitere Infos zum diesjährigen Karneval sucht, der findet bei der Rheinischen Post eine Seite, der Mönchengladbacher Karnevalsverband ist hier erreichbar und den Zugverlauf findet man - ebenfalls von prisac - im Eiltempo hier.
Das diesjährige Motto (auf hochdeutsch!) sprüht nicht gerade vor Kreativität und Einfallsreichtum. Hoffentlich wird der Zug besser. Fotos vom Standort Aretzplätzchen werden gemacht.

Freitag, 25. Februar 2011

Vorratsdatenspeicherung live

Es ist ein großer Unterschied, ob ich Informationen über meinen Aufenthaltsort freiwillig zur Verfügung stelle oder ob sie bei meinem Provider unkontrolliert "mitgeschnitten" werden. Wenn ich einen Dienst wie foursquare nutze, dann bin ich einzig und allein dafür verantwortlich.
Anders bei der Vorratsdatenspeicherung: Malte Spitz, Mitglied des Bundesvorstands der Grünen, zeigt die erschreckenden Dimensionen des "amtlichen" Datenspeicherungswahns.
Die Masse an Daten, 35.000 Datensätze über mein Leben, haben mich schon erschrocken. Auch wenn Abstrahlwinkel und Geodaten nicht mein Fachgebiet sind, konnte ich mit Unterstützung von anderen, erste kleine Auswertungen vornehmen und feststellen das die Daten stimmen.
Mir war klar, dass die theoretische Bedrohung einer solchen Massenspeicherung, endlich greifbar werden muss. Daher habe ich mich dazu entschlossen die Daten zu veröffentlichen um klarzumachen, Vorratsdaten machen dein Leben transparent und greifen massiv in deine Privatsphäre ein, und zwar von allen Bürgerinnen und Bürgern.
Aus dieser riesigen Exceltabelle lässt sich ein Lebensablauf konstruieren. Die Zeit hat diese Daten grafisch aufbereitet und schreibt u.a.
Das Profil enthüllt, wann Malte Spitz durch Straßen läuft, wann er Bahn fährt, wann er fliegt. Es zeigt, in welchen Städten und an welchen Orten er sich aufhält. Es zeigt, zu welchen Zeiten er arbeitet und zu welchen er schläft, wann man ihn am besten erreichen kann und wann eher nicht. Es zeigt, wann er lieber telefoniert und wann er lieber eine SMS verschickt und es zeigt, in welchem Biergarten er gerne sitzt. Es zeigt ein Leben.
 [via Internet-Law]

Dienstag, 22. Februar 2011

Video: Bis an die Grenzen des Universums

Eine faszinierende Dokumentation, die man hier bei Youtube sehen kann - anderthalb Stunden lang:

Freitag, 18. Februar 2011

Speicherplatz und Datenhunger

200 Gigabytes erfolgreich gesichert. Das war gestern meine Erfolgsmeldung zur gelungenen Datensicherung. Ungeachtet bekannter Sprüche wie "Datensicherung? Habe ich nicht nötig!" war mal wieder eine entsprechende Aktion notwendig, die Daten der vergangenen Jahre zu konservieren und sich wieder einmal die Frage zu stellen, was man da eigentlich in den Jahren an Bits zusammengetragen hat. Keine Ahnung! Aber mit Sicherheit würde man eine Datei gerade dann benötigen, wenn man sie endgültig löscht. Das Phänomen ist ja auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens bekannt. Ein Aktenordner wird dem Papiermüll übergeben und am nächsten Tag werden genau diese Unterlagen gebraucht. Wenigstens die Fotos konnte ich nach diesem Sicherungslauf etwas strukturieren: Mit dem Google-Programm Picasa war das Bildmaterial relativ schnell aufbereitet. Auch der Test mit der (neuen) Gesichtserkennung des Programms verlief erfolgreich - wenn auch etwas erschreckend zu beobachten, wie die Software Freunde und Bekannte mit erstaunlich hoher Trefferquote identifiziert.

Der Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte lässt auch an die ersten Speichermedien denken. Wie glücklich war ich, als ich endlich nach den Disketten (5,25 '' natürlich) meine erste Festplatte hatte. Die oben abgebildete externe Festplatte (mit eigenem Netzteil) hatte die unglaubliche Speicherkapazität von 20 MB! Ja, liebe Kinder, damit hätte man gerade 15 MP3-Songs abspielen können. Ich habe sie nie voll bekommen. Damals rechnete man noch in KBs.

Das der Speicherplatz in den vergangenen Jahren explodiert ist kein Geheimnis. Kunden bei 1und1 verfügen über einen Online-Speicher von 1000 GB und selbst der kostenfreie Dienst Dropbox verschenkt 2 GB.

Forscher der University of Southern California haben die gesamte Speicherkapazität weltweit addiert. Ihre Schätzung beläuft sich auf 295 Exabyte. Eingerechnet wurden sämtliche Medien, von USB-Laufwerken und CDs über Kreditkarten, Videokassetten und gedruckte Bücher bis zur babylonischen Tontafel. Kurz nachgedacht: 1000 GB machen ein 1 Terrabyte aus, das bereits in den Bereich des Möglichen für den einzelnen Computernutzers gerückt ist. 1000 TB werden dann zu einem Petabyte und schliesslich weitere tausend PB werden zu einem EB - einem Exabyte. Oder - für die Mathematiker - ein Exabyte sind 1018 Byte oder 1.000.000.000.000.000.000 Byte. Ich habe die Nullen nachgezählt.

Das alles ist hier nachzulesen in der University of Southern California. Doch eine Einschränkung muss man machen: Die Wissenschaftler legen auch einen weiteren Vergleichspunkt vor - die Speichermenge, den die DNS aller Menschen zusammengenommen enthält. Dieses gespeicherte Erbgut ist derzeit noch hundertmal so groß wie die Summe aller vom Menschen geschaffenen Speichermittel.

Hier ein Video von vimeo.com How much information can the world store, communicate, and compute? mit dem Wissenschaftler Martin Hilbert:


How much information can the world store, communicate, and compute? from SCVideos on Vimeo.

Sonntag, 2. Januar 2011

The same procedure as every year

Das neue Jahr ist noch nicht so alt; also kann ich etwas verspätet die besten Grüße an alle übermitteln, die keine SMS oder Mail erhalten haben. Gute Vorsätze gibt es keine (so hat man später kein schlechtes Gewissen): The same procedure as every year! Das erinnert an Dinner for One, die am häufigsten wiederholte Sendung des deutschen Fernsehens. Über Twitter bin ich auf eine Lego-Variante aufmerksam geworden, die ich hier gerne zum Jahresauftakt zeigen möchte.