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Freitag, 18. Februar 2011

Speicherplatz und Datenhunger

200 Gigabytes erfolgreich gesichert. Das war gestern meine Erfolgsmeldung zur gelungenen Datensicherung. Ungeachtet bekannter Sprüche wie "Datensicherung? Habe ich nicht nötig!" war mal wieder eine entsprechende Aktion notwendig, die Daten der vergangenen Jahre zu konservieren und sich wieder einmal die Frage zu stellen, was man da eigentlich in den Jahren an Bits zusammengetragen hat. Keine Ahnung! Aber mit Sicherheit würde man eine Datei gerade dann benötigen, wenn man sie endgültig löscht. Das Phänomen ist ja auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens bekannt. Ein Aktenordner wird dem Papiermüll übergeben und am nächsten Tag werden genau diese Unterlagen gebraucht. Wenigstens die Fotos konnte ich nach diesem Sicherungslauf etwas strukturieren: Mit dem Google-Programm Picasa war das Bildmaterial relativ schnell aufbereitet. Auch der Test mit der (neuen) Gesichtserkennung des Programms verlief erfolgreich - wenn auch etwas erschreckend zu beobachten, wie die Software Freunde und Bekannte mit erstaunlich hoher Trefferquote identifiziert.

Der Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte lässt auch an die ersten Speichermedien denken. Wie glücklich war ich, als ich endlich nach den Disketten (5,25 '' natürlich) meine erste Festplatte hatte. Die oben abgebildete externe Festplatte (mit eigenem Netzteil) hatte die unglaubliche Speicherkapazität von 20 MB! Ja, liebe Kinder, damit hätte man gerade 15 MP3-Songs abspielen können. Ich habe sie nie voll bekommen. Damals rechnete man noch in KBs.

Das der Speicherplatz in den vergangenen Jahren explodiert ist kein Geheimnis. Kunden bei 1und1 verfügen über einen Online-Speicher von 1000 GB und selbst der kostenfreie Dienst Dropbox verschenkt 2 GB.

Forscher der University of Southern California haben die gesamte Speicherkapazität weltweit addiert. Ihre Schätzung beläuft sich auf 295 Exabyte. Eingerechnet wurden sämtliche Medien, von USB-Laufwerken und CDs über Kreditkarten, Videokassetten und gedruckte Bücher bis zur babylonischen Tontafel. Kurz nachgedacht: 1000 GB machen ein 1 Terrabyte aus, das bereits in den Bereich des Möglichen für den einzelnen Computernutzers gerückt ist. 1000 TB werden dann zu einem Petabyte und schliesslich weitere tausend PB werden zu einem EB - einem Exabyte. Oder - für die Mathematiker - ein Exabyte sind 1018 Byte oder 1.000.000.000.000.000.000 Byte. Ich habe die Nullen nachgezählt.

Das alles ist hier nachzulesen in der University of Southern California. Doch eine Einschränkung muss man machen: Die Wissenschaftler legen auch einen weiteren Vergleichspunkt vor - die Speichermenge, den die DNS aller Menschen zusammengenommen enthält. Dieses gespeicherte Erbgut ist derzeit noch hundertmal so groß wie die Summe aller vom Menschen geschaffenen Speichermittel.

Hier ein Video von vimeo.com How much information can the world store, communicate, and compute? mit dem Wissenschaftler Martin Hilbert:


How much information can the world store, communicate, and compute? from SCVideos on Vimeo.

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