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Freitag, 13. Januar 2012

Majestätsbeleidigung

Wulff-Witze ziehen derzeit durch alle sozialen Netzwerke. Viele sind geschmacklos und billig. Doch ein paar satirische Bemerkungen sind durchaus erwähnenswert.

Natürlich der unvergessene Loriot: Jeder kennt Erwin Lindemann der erzählt, was er mit seinem Lottogewinn machen will. Das Satiremagazin Extra3 hat den Sketch nachbearbeitet, die Texte im Off neu gesprochen und "aktualisiert". Hier das Video




Bis vor kurzem war auf der Seite immobilienscout24.de eine Wohnungsanzeige der besonderen Art zu sehen. Leider ist diese Offerte nicht mehr verfügbar. Aber man kann hier den Screenshot sehen, den der Ostwestfale im Rheinland glücklicherweise noch gebunkert hat.

Und sogar bis Entenhausen schlagen die Wellen. Der Enten-Kurier berichtet:
Hundepräsident Wuff gerät unter Druck. Er habe Berichte über die Finanzierung seiner Privathütte mit persönlichen Anrufen bei Führungspersonen der „Micky Maus“ und Kai Quiekmann, Chefredakteur des Enten-Kurier, verhindern wollen. Eine längere Nachricht habe Wuff dabei auf den Anrufbeantworter dieser Zeitung gebellt und sich empört über die Recherchen gezeigt. Wuff steht seit Wochen wegen der Finanzierung seiner Hütte in Wedel mit einem 500 000-Taler-Kredit eines Pudelpaares in der Kritik. Außerdem soll er gratis Urlaub in luxuriösen Tierpensionen befreundeter Terrier gemacht haben.
Man sollte jedoch aufpassen. Es gibt zwar dem Namen nach keine Majestätsbeleidgung (crimen laesae maiestatis) mehr, aber das das Strafgesetzbuch stellt die “Verunglimpfung des Bundespräsidenten” gesondert unter Strafe. Und das nicht zu knapp: Wer schuldig gesprochen wird, dem drohen mindestens drei Monate Haft. Im Blog Hyperland wird dies ausführlich vom bloggenden Strafverteidiger Udo Vetter dargestellt.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Souvenirs aus Mönchengladbach

Eher beiläufig habe ich diese Pressemitteilung der Stadt Mönchengladbach gelesen:

Die Stadt Mönchengladbach ist ab morgen (3. Januar) in einem Online-Souvenir-Shop vertreten. Auf der Homepage der Stadt unter www.moenchengladbach.de können Souvenir-Jäger den virtuellen Geschäftsraum "betreten" und aus einer Reihe von Produkten und Motiven ihren Lieblingsartikel nach individuellem Geschmack zusammenstellen und bestellen. Möglich macht dies jetzt die Marketing Gesellschaft der Stadt (MGMG) in Kooperation mit der auf Souvenirs spezialisierten Firma Merkando. Die Produktpalette, aus der im Internet ausgewählt werden kann, reicht dabei vom Kinderteller und Kinderlätzchen über Textilien wie Baby-Body und T-Shirt für alle Altersklassen bis zum Kuschelkissen mit dem Jugendstil-Wasserturm oder dem Gladbacher Münster als Motiv.
Na ja, die Idee ist nicht gerade neu und ein kurzer Ausflug auf den Shop reißt einen auch nicht gerade vom Hocker. Die angebotenen Artikel findet man in jedem Online-Shop und die Motive sind auch nicht gerade originell. Da ist selbst der Jahreskalender der Stadtsparkasse Mönchengladbach ein kreatives Meisterstück.

Diese Tasse hier mit dem einfallsreichen Text kostet 11,99 Euro! Man kann nur hoffen, dass der Kämmerer der Stadt davon profitieren wird. Ansonsten kann man diese Tasse beispielsweise bei Vistaprint für 3,99 € mit einem eigenen Motiv bekommen.

Nachdenklicher macht ein Kommentar von Stefano Picco in seinem Blogbeitrag Kommunaler Aufreger:
Mönchengladbach hat sehr viele gute und engagierte Kreative, aus allen möglichen Bereichen, wieso werden diese so selten mit ins Boot genommen? Man möchte doch die Stadt vorantreiben und nicht untergehen lassen, das Potenzial ist da, nur die Verantwortlichen sehen es immer noch nicht oder wollen es nicht sehen …
Beispiele gäbe es genug. Auf Anhieb fallen mir zwei Möglichkeiten ein. Hier in Eicken gibt es das Radio Eicken, die jetzt eine CD mit ihren Aufnahmen aus 2011 gemacht haben. Paul Eßer hat bereits vor einiger Zeit ein Niederrhein-Quiz veröffentlicht. Und wo bleibt unsere Borussia? Die haben einen eigenen Fanshop, der viel interessanter und professioneller auftritt!

Sonntag, 4. Dezember 2011

990066 und ein gefallener Würfel

Insider werden ahnen, was mit diesem kryptischen Titel gemeint ist: Heute hat der SPD-Bundesparteitag in Berlin begonnen und es wurde gleichzeitig das Corporate Design geändert.

"Alea iacta est": Als Erstes ist der 2009 eingeführte Würfel gefallen und wird nun wieder durch das alte Logo ersetzt. "Das Quadrat ist das eingeführte und gelernte Markenzeichen. Es steht für die traditionsbewusste SPD.",  so Karsten Göbel, Geschäftsführer der Agentur „SuperJ+K“, die das neue Design verbrochen entwickelt haben.

Als neue Akzentfarbe ist Purpur gewählt (!) worden. "Neben unserem Rot, das auch im Vordergrund bleibt, brauchen wir nun eine zweite Farbe, die zischt (lacht). Das steht auch für unser Selbstbewusstsein.", erklärt dazu Andrea Nahles im Interview.

Viel zischendes Rot im Vordergrund sieht man aber auf der neuen SPD-Seite nicht. Eher dominiert die Farbe 990066 - vulgo Purpur oder Violett - auf den Seiten. Ich assoziiere damit eher eine bekannte Schokoladenmarke (die mit der Kuh). Ob das Grün als Komplementärfarbe dabei eine Rolle spielte?

Kollege WebNobbi  kommentiert das Ganze sehr schroff:
Nachdem alle Baukästen der realen Vergangenheit seitens und mitsamt der Neuen Heimat abgewickelt wurden, ging die SPD zunächst auch in der virtuellen Gegenwart den bewährten Weg und setze auf Baukästen mit einem ebenso sicheren Haltbarkeitsdatum wie bei COOP und diversen Landesbanken. Mit immer neuen Layouts und zuletzt der Schlachtung des “heiligen Viehs” SPD-Quadrat, welches einem Würfel weichen musste, setzte die SPD Maßstäbe wenn es darum ging, jungen, aufstrebenden, erfolg- und ideenlosen Agenturen abgebrochener Volksschulabsolventen zu einem ausreichenden Einkommen zu verhelfen.
Zugegeben: Ich habe mich damals schwer getan, als der Würfel erschien; habe diesen aber jetzt als ein gutes Logo akzeptiert. Kein Wunder also, dass auch andere (Facebook) das ähnlich sehen:
Wir fordern den Erhalt des SPD-Würfels. Er wurde uns bei der Einführung als "passendes Logo für ein Partei mit Ecken und Kanten" verkauft. Was seinerzeit sicherlich auch für Erstaunen und Verärgerung sorgte, hat sich letztendlich etabliert und bewährt. Der Würfel ist ein Erkennungsmerkmal, dass sich gerade durch die ihm innewohnende Körperlichkeit als Hingucker und praktisches Werbemittel erwiesen hat.
Eine erneute Umstellung sorgt nicht nur für ernorme Kosten bei den Gliederungen, sondern für eine erneute Irritation bei Genossen und Wählern.
Über die Farben kann man und soll man streiten. Doch die laufenden "verordneten" Änderungen führen zu einem Schluß, wie es das designtagebuch formuliert:

Unternehmen die in so kurzer Zeit so nachhaltig ihr Corporate Design verändern, wirken orientierungslos. Ein Markenprodukt, dessen Verpackung im Jahresrhythmus wechselt, erzeugt Verunsicherung auf Kundenseite. Das SPD-Design flattert wie ein Fähnchen im Wind. Es strahlt das Gegenteil von Verlässlichkeit aus. Typofans werden relativieren, dass  die „TheSans“ weiterhin als Hausschrift Verwendung findet. Nun denn, ein Minimum an Konstanz.
Und so werden im Netz die diversen Seiten der Landesverbände, Unterbezirke und Ortsvereine ihr eigenes Süppchen kochen und spätestens dann im neuen LayOut angekommen sein, wenn im nächsten Wahlkampf eine neue noch "bessere" Farbe gefunden worden ist.

Samstag, 29. Oktober 2011

Weltuntergang verpasst

Man sollte Termine künftiger Weltuntergänge besser im Auge halten und diese möglichst in einer Wiedervorlage halten, damit der Überblick nicht verloren geht.

So lese ich erst heute, dass gestern die Welt (wieder einmal) untergangen ist. Oder "sei" oder "wäre" - ich bin mir über die korrekte Verwendung der Zeit bei diesem Thema nicht ganz im klaren.

Auf jeden Fall schreibt Florian Freistetter in dem zu empfehlenden ScienceBlogs:

Denn angeblich soll der große Weltuntergang 2012 nicht am 21.12.2012 erfolgen sondern schon morgen. Der Mayakalender endet nämlich nicht nächstes Jahr im Dezember sondern schon am 28. Oktober. Geht morgen also alles zu Ende?
Die Antwort ist bereits gegeben - zumindest der Niederrhein steht noch. Damit künftige Weltuntergänge besser geplant und bewertet werden können, hier noch ein Link zum gleichen Blog unter dem Titel Weltuntergang 2012: Fragen und Antworten.Was mir persönlich besser gefällt und vermutlich auch die beste Erklärung für all den Hokuspokus mit irgendeiner Apokalypse bietet, steht hier:

Die Welt wird im Jahr 2012 nicht untergehen. Es wird kein Planet X kommen und uns alle zerstören; kein Sonnensturm wird uns ausrotten, auch Polsprünge, Synchronisationsstrahlen, der Komet Elenin und der Supervulkan werden uns in Ruhe lassen. Der Maya-Kalender endet nicht am 21.12.2012 und es gibt auch keine Maya-Prophezeiungen über das Jahr 2012. Die ganze Weltuntergangshysterie ist kompletter Unsinn. Aber - so lautet eine Frage die man mir sehr häufig stellt - wenn das alles nicht stimmt, warum gibt es dann so viele Leute, die diese Behauptungen verbreiten? Wenn die Welt 2012 nicht untergeht, wenn 2012 nichts Besonders passiert: Wieso hört man dann überall im Internet, in Zeitungen und im Fernsehen davon? Warum reden alle vom Weltuntergang, wenn da nicht doch irgendwo was Wahres dran wäre? Die Antwort ist ganz einfach: Geld! Mit der Angst vor dem Weltuntergang kann man wunderbar Geld verdienen.
Manche Fragen sind relativ einfach und sehr unspektakulär zu beantworten!

Samstag, 28. Mai 2011

Das Internet ist voll

Da hatte ich die letzten Wochen ein schlechtes Gewissen, da die Blogeinträge fehlten. Doch nun habe ich die beste Entschuldigung: Das Internet war leider voll. Kein Platz mehr. Auch Google konnte nicht helfen.

Erfahren habe ich dies durch Caro Korneli (Extra3), die bei der CDU-Medianight Kulturstaatsminister Bernd Neumann dazu befragte.



Spreeblick meinte passend dazu:
Es wäre so lustig. Wenn es nicht so furchtbar wäre.
Und die letzte Seite im Internet habe ich bereits gesichtet. Vielleicht bis später, wenn Google neue Festplatten gekauft hat ...

Montag, 9. Mai 2011

Montagsfüller

Steffen Seibert, ehemaliger Moderator des ZDF-Nachrichtenmagazins heute und seit letztem Jahr Regierungssprecher, twittert nun auch als RegSprecher. Tröstlich ist, dass auch Regierungssprecher Fehler machen und dem Fluch des schnellen 140-Zeichen-Schreibens unterliegen, so dass nebenstehende Meldung über Obama erschien. Schon wenige Minuten nach diesem Patzer korrigierte Seibert seine Nachricht allerdings. Seitdem ist dort nicht mehr von "Obama" die Rede, sondern korrekterweise von "Osama".

Eine Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion vom 4.5. bleibt jedoch immer noch unkorrigiert: SPD fordert Entschädigung von Stalkingopfern liest man hier voller Empörung. Dass Opfer von Nachstellungen selbst bei schweren gesundheitlichen Folgeschäden nicht auf finanzielle Entschädigung hoffen dürfen wie eine Entscheidung des Bundessozialgerichts aufzeigt, ist schon schlimm genug. Und jetzt verlangt die SPD noch eine Entschädigung von diesen armen Menschen!

Hätte man nur aus dem von ein für gemacht, wäre die Welt wieder in Ordnung.

Samstag, 12. März 2011

Hardware, die immer funktioniert

Es ist wirklich erstaunlich, was es heutzutage an Hardware gibt. Einer der Errungenschaften biologisch-optischer Schnittstellen möchte ich hier vorstellen: Es gehört zu den Informationsträgern, die kabellos auskommen, keine Akkus oder Netzteile benötigen. Bisher ist es auch noch nicht vorgekommen, das diese Innovation abstürzt, neue Updates braucht oder neu gestartet werden muss. Auch die Bedienerfreundlichkeit zeigt keine Mängel - man kann es mit leichten Fingerbewegungen steuern. Darüberhinaus gehört es zu den Vorreitern im Bereich der grünen IT: 100% recycelbar! Die Datensicherheit ist enorm hoch - auch wenn häufig Backups gemacht werden (beispielsweise bei Dissertationen). Selbstredend, dass ein mobiler Einsatz zum Standard gehört.



Diese unglaubliche Erfindung habe ich bei der Stadtbibliothek Mönchengladbach gefunden.

Samstag, 14. August 2010

Paraskavedekatriaphobie

Quelle: Wikipedia
Nein, ich bin nicht abergläubisch! Keinesfalls - aber "man weiß ja nie". Und so schreibe ich über den gestrigen Freitag den 13. auch erst am Samstagmorgen.

Den Begriff Paraskavedekatriaphobie ist natürlich allgemein bekannt. Ich habe ihn jedoch erst durch einen Beitrag im Werbeblogger kennengelernt, der dort eine nette Werbeanzeige vom Autoverleih Sixt kommentiert.

Auch der Spiegel schreibt eine freundliche Geschichte "Der Mann, der Freitag, den 13. erfand". Dort wurde meine ursprüngliche Meinung, dieser Unglückstag hat etwas mit dem 13. Oktober 1307 zu tun, korrigiert. An diesem Tag nämlich wurden in Frankreich die Templer verhaftet und nach langjährigen Prozessen verbrannt; der Orden zerschlagen.

Wie auch immer: dieser Tag ist vorbei. Der nächste Termin ist im Mai nächsten Jahres.

Donnerstag, 5. August 2010

Der Blumenkübel

Eine harmlose lokale Meldung der Münsterschen Zeitung entwickelte sich in kurzer Zeit zum beherrschenden Thema in Twitter:
Fassungslos waren die Bewohner des Antoniusstift, als sie am Dienstagmorgen vor die Tür sahen: Einer der zwei Blumenkübel vor dem Eingang des Altenheimes wurde umgestoßen und lag zerbrochen vor dem Eingang.
Und dann ging es los.Unter dem Hashtag #Blumenkübel liefen die Tweets in irrsinniger Zeit ein. Hier eine Auswahl:
Das ist nur eine winzige Auswahl und zeigt doch, wie schnell Meldungen in den sozialen Netzwerken zu Lawinen werden. Die Zeitung hat übrigens bereits darauf reagiert:
Verursacher der Welle - ohne es vorher für möglich gehalten zu haben - ist ein Mitarbeiter unseres Hauses. Redakteur Ralf Heimann schrieb am Mittwochabend via Twitter: "In Neuenkirchen ist ein Blumenkübel umgekippt." Der Kollege Heimann fügte noch einen Link zum Artikel an - und der verbreitet sich seit Donnerstagmorgen; 2100 Twitterer haben Ralf Heimanns Twitterfeed abonniert.

Um eine Viralkampagne handelt es sich dennoch nicht, wie @BrandNewWelt uns am Nachmittag via twitter unterstellte. Diese Kampagne stelle alles bisher dagewesene in den Schatten, twitterte man von dort - wir haben das aber alles andere als geplant. 
Gerade lese ich, dass auch die taz dazu etwas geschrieben hat. Vielleicht kommt doch heute abend noch etwas in die Tagesschau.

Samstag, 17. Juli 2010

Deutsches Englisch

Über den Blog basicthinking.de bin ich auf die Pressemitteilung des Verein deutsche Sprache gestoßen, der einen offenen Brief an die Telekom - hier an den Chef René Obermann geschrieben hat:
Sehr geehrter Herr Obermann, als deutschsprachiger Kunde einer deutschen Firma fühle ich mich von diesem Angebot auf den Arm genommen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Ihrer Verantwortung als Vorstandsvorsitzender nachkommen und diesen Unfug in Zukunft unterbinden könnten. Leider habe ich bei der diesjährigen Wahl zum Sprachpanscher des Jahres schon abgestimmt. Hätte ich obige Skandalsammlung vorher gesehen, wären Sie mein Kandidat gewesen.
Es geht natürlich um die Verwendung diverser Begriffe aus der Telekom-Werbung. Und die zitierten Begriffe wie Business Flat Premium, Business National Flat, BusinessBasic, BusinessCall, Desktop Solutions, Domain Name Service, Octopus Mobility Services usw. haben in einer allgemeinverständlichen Werbung nichts zu suchen.

Nun begegnen uns in der schönen neuen Welt immr wieder neue Anglizismen. Dies ist - und hier widerspreche ich manchem Sprachpuristen - normalerweise Ausdruck einer lebendigen Sprache. Es gibt - gerade in den Fachsprachen wie der Informatik - Begriffe, die sich nicht eindeutschen lassen. Eine Loi relative à l’emploi de la langue française, ein Gesetz wie in Frankreich, das beispielsweise den Gebrauch englischer Werbesprüche ohne französische Übersetzung unter Strafestellt, wäre überflüssig. Jedoch wünscht man sich doch ab und zu eine derartige Regelung, um manchen Wortschöpfungen den Garaus zu machen. Ärgerlich sind Begriffe, die im Original nicht existieren oder eine ganz andere Bedeutung haben:

  • Dass es das Handy im englischsprachigen Raum nicht gibt, ist langsam bekannt geworden und hat sich bereits im Sprachgebrauch etabliert. Auch die Worte Talkmaster und Service-Point gibt es nur im Deutschen.
  • Public Viewing: In den USA wird damit die öffentliche Aufbahrung eines Toten umschrieben. Ich frage mich immer, ob uns die Amerikaner für Nekrophile halten.
  • Politiker verwenden gerne den Begriff "bis zum Ende des Tages". Auch hier wird die englische Metapher "at the end of the day" einfach 1:1 übersetzt. Im Original bedeutet sie "letzten Endes", "schließlich". 
  • Auch das englische Idiom "that means" wird immer wieder falsch verwendet. Worte, Zeichen und Ereignisse haben keine Meinung, sondern eine Bedeutung. Wer "that means" mit "das meint" übersetzt, ist sich des Bedeutungsunterschiedes zwischen "Bedeutung" (engl. "meaning") und "Meinung" (engl. "opinion") offenbar nicht bewusst. 
  • Peter's Frittenbude gehört offenbar schon zum normalen Sprachgebrauch. Die Orthografie bei den durch Apostroph abgetrennten Endungen mit -’s hat hier bereits kapituliert und den Genitiv endgültig in den Ruhestand geschickt. Mir gefällt es trotzdem nicht - lieber wäre mir dann die niederrheinische Verwendung demm Pitter singe Pommesbuud!
  • Aufgefallen ist mir in der letzten Zeit auch der Begriff Body-Bag. Auch hier weht wieder ein nekrophiler Hauch, denn ein body bag ist nämlich ein Leichensack.
  • Ein official ist übrigens kein Offizieller, sondern schlicht und einfach ein Beamter. Und administration sollte auch bitte in den Nachrichtensendungen nicht mit Administration übersetzt werden, sondern einfach mit Regierung.
Viele dieser Beispiele findet man übrigens auf  uebersetzungsfallen.de. Man wird feststellen, dass die schluderige Verwendung dieser Begriffe auch Einzug in den sog. Qualitätsjournalismus gefunden hat und nicht nur in der Werbung zu finden ist.

Diese Kritik hat nichts mit Sprachpurismus zu tun. Gerade in unserer niederrheinischen Heimat haben französische Lehnsworte eine lebendige Umgangssprache geschaffen. Schönstes Beispiel dafür soll die Herkunft der Fisimatenten sein. Die Ableitung des Wortes aus dem Französischen während der napoleonischen Besetzung des Rheinlandes: "Voulez vous visiter ma tente?" ist leider nicht sprachwissenschaftlich belegt, aber spiegelt dessen ungeachtet den Charme der Region wieder. Womit wir mit Charme, Trottoir und Paraplü wieder beim Thema sind. Hier sei das Wörterbuch des Landschaftsverbandes Rheinland empfohlen - wobei hier der Titel Rheinisches MitmachWörterbuch auch ein wenig die Ortografie anschrammt.

Wir wollen aber nicht zu griesgrämig werden und weiterhin unseren Coffee to go trinken und hin und wieder ein paar Termine canceln und ein paar Daten downloaden. Und Guido Westerwave zuhören, wie er gekonnt formuliert: I am the new germany outside minister. No one can reach me the water!

Freitag, 16. Juli 2010

Manieren 2.0

Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stösse des Leben. Das schrieb einst Arthur Schopenhauer und hat auch heute in der digitalen Welt seine Berechtigung. Nun ist es leider so, dass Freiherr Knigge diesen Bereich der zwischenmenschlichen Kommunikation nicht abdecken konnte. Glücklicherweise  hat jetzt die Telekom . genauer das Team des Creation Centers der Telekom Laboratories unter der Leitung von Raimund Schmolz - einen Katalog mit Verhaltensregeln aufgestellt.

Sicherlich nicht der erste Versuch hier eine Übersicht über gutes digitales Benehmen zu erstellen - gibt es doch bereits eine Netiquette und unzählige andere Vorschläge, das besagte Luftkissen zu befüllen.

Die (scheinbare) Anonymität im Internet, die schnelle Kommunikation per Handy, SMS und Email verleitet dazu schludrig zu werden. Wer hat sich nicht schon darüber geärgert, im Bus die Telefonate über private Details in aller Laustärke mit zu verfolgen?

So sind die 101 Regeln, die auf der Seite eEtiquette zu lesen sind, durchaus brauchbar. Ich fürchte nur, dass diese Vorschläge nie ihre Adressaten erreichen werden.

Sonntag, 11. Juli 2010

Orakel-Paul

Zu der schönsten Nebensächlichkeit bei der derzeit wichtigsten Nebensächlichkeit, der Fußball-Weltmeisterschaft, gehört der Zirkus um die diversen Orakeltiere, die den Sieg oder Niederlage der jeweiligen Mannschaften vorhersagen.

Die Konkurrenz im Tierreich im Kampf um den Titel des WM-Orakels war groß. Stachelschweine wurden konsultiert, Rochen befragt, Katzenhaie beobachtet. Übrig geblieben sind Paul, der Tintenfisch und Mani, der Papagei. Beide haben dem Vernehmen nach den bisherigen Turnier-Verlauf richtig "getippt" und duellieren sich nun im Finale.

Bereits bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren hatte Paul fast alle Spiele richtig "getippt", indem er aus zwei mit verschiedenen Fahnen versehenen Behältern seine Belohnung immer zunächst aus dem des späteren Siegers holte. Paul ist nun schon älter geworden - seine Lebenszeit beträgt durchschnittlich vier Jahre - und ist auch in dieser Weltmeisterschaft mit seinen acht Armen, drei Herzen und neun Gehirnen gut dabei.

Seine Vorhersage, dass Deutschland gegen Spanien verlieren wird, sorgte für einige Aufregung. Sogar Rezepte ihn zu Krakenfleisch zu verarbeiten machten die Runde, so dass seine Sicherheit im Meerwasseraquarium Sea Life in Oberhausen für ziemlichen Wirbel sorgte. Natürlich titelte Bild mit Spanier wollen unser Kraken-Orakel entführen.

Nun entscheidet das heutige Hauptfinale über die Kompetenz der beiden Orakel-Konkurrenten. Papagei Mani zog die niederländische Karte und Paul hält weiter zu der spanischen Mannschaft.

Zumindest hat es der Octopus vulgaris Paul - wie sein amtlicher Name lautet bereits in die Wikipedia geschafft. Hier ein Video zum heutigen kommenden Spiel:





Das Bild stammt aus aus der Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Urheber ist Tilla

Sonntag, 27. Juni 2010

Soziale Netzwerke - Ein Zwischenresümee

In den letzten Wochen habe ich mich hauptsächlich mit den so genannten sozialen Netzwerken beschäftigt - auch ein Grund, warum dieser Blog zeitweise brach lag. Eine sehr zeitraubende Angelegenheit, wenn man zusätzlich das Smartphone nutzt, "always on" zu sein, um den Nachrichtenstrom zeitnah zu verfolgen.

Neben der "klassischen" Mail verlangt auch der RSS-Reader Beachtung. Und so kann es passieren, dass sich die Netzaktivitäten in einer Art Endlosschleife bewegen: Kaum ist ein Bereich abgearbeitet, meldet sich bereits das nächste Programm und heischt nach Aufmerksamkeit. Kurz: Man kommt zu nichts. Produktive Arbeit erstickt teilweise in der Flut der Postings, Tweets, "Gefällt mir"-Meldungen und Spieleaktivitäten und anderen Erfindungen der sozialen Netzwerke.

Die erste Bilanz der vergangenen Wochen ist also eher ernüchternd. Hier meine persönliche Betrachtung einiger Dienste - wobei ich den Begriff Soziale Netzwerke auch auf andere Bereiche des Web 2.0 ausdehnen möchte.

Im "traditionellen" Bereich des Web 2.0 sind die RSS-Feeds, die ich über den Google-Reader lese, etabliert und haben immer noch ihre Berechtigung. Vernünftig organisiert erleichtern sie die tägliche Routine, wichtige und interessante Nachrichtenquellen in "einem Rutsch" abzufragen. Auch das Weblog, das Apologeten des Web 2.0 teilweise schon abgeschrieben und zum alten Eisen gelegt haben, hat immer noch seine Qualitäten. Durch Tags, Kategorien, Suchfunktionen und anderen Tools können fachbezogene Weblogs immer noch eine Quelle der Informationsbeschaffung sein. Beiträge in Weblogs verschwinden nicht nach einiger Zeit im Strudel der Nachrichtenfeeds.

Ganz anderes natürlich Twitter. Hier haben die Tweets eine Lebenszeit von einigen Stunden, bevor sie in der endlosen timeline mäandern. Aber dies ist gerade der Reiz von Twitter, das sozusagen das Boulevardblatt des Netz geworden ist. Es gibt informative Tweets, es gibt witzige Tweets, die das Niveau eines guten Aphorismus erreichen, es gibt "Klotweets", kurz: alles was es so auch im Offline-Leben gibt. Auch die recht offene Schnittstelle von Twitter hat wesentlich dazu beigetragen, dass andere Anbieter vielfältige Möglichkeiten bieten, dieses Microblogging in anderen Anwendungen und Diensten zu nutzen.

Facebook gilt als das soziale Netzwerk. Leider leidet die Qualität der Beiträge. Die bei Twitter positiv eingesetzten Schnittstellen verursachen bei Facebook nur einen Brei von Meldungen. Kommentare sind zwar hier möglich, verschwinden aber bereits nach einiger Zeit in der Abstellkammer.

Buzz von Google wurde anfangs bejubelt und ist derzeit nicht so gefragt. Jedoch ist dieser Dienst wesentlich diskussionsfreudiger als die anderen Netzwerke, weil neue Kommentare den entsprechenden Beitrag wieder in die timeline nach oben pushen. Dadurch entstehen echte Diskussionen, die - ungewöhnlich für soziale Netzwerke - eine Halbwertszeit von einigen Tagen und nicht Stunden haben können. Das hebt wohltuend von Facebook ab.

Andere Netzwerke reisse ich nur mal kurz an: Foursquare ist auch ein Microblog, das zusätzlich Informationen über seinen Strandort weitergibt. Ping.fm ist ein mächtiges Tool, das als eine Art Schaltzentrale der sozialen Netzwerke angesehen werden kann. Posterous.com ist ein Blog, das ebenfalls eng an vorhandene Netzwerke gekoppelt werden kann.

Natürlich habe ich nicht alle Netzwerke vorstellen können. Dies wird im Laufe der nächsten Wochen und Monate nachgeholt werden. Man kann jedoch bereits ein Fazit ziehen: Wie so viele "Errungenschaften" des Web 2.0 sind diese Anwendungen zwar nützlich, aber hoffnungslos überbewertet.

Donnerstag, 4. März 2010

Die Antwort auf alle Fragen

Diese Seite als Antwort auf alle Fragen habe ich ja bereits verlinkt.Es macht mir immer Freude, auf Fragen, deren Antwort ich auch nicht kenne, mit 42 zu antworten. Noch schöner ist es, wenn diese "Antwort" bereits bekannt ist und man Hinweise zum richtigen Gebrauch des Handbuchs erhält oder zum Mitnehmen eines Handtuchs aufgefordert wird.

Um das nicht ganz so kryptisch zu machen, hier die Erklärung für die "Nichteingeweihten". Es handelt sich hier um Zitate aus dem SF-Roman Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams, der auch großartig von Garth Jennings verfilmt wurde.

Die Frage "nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest" ("life, the universe and everything") wurde einem Supercomputer vorgelegt, der nach einer Rechenzeit von nur 7,5 Millionen Jahren eben diese Antwort nannte.

Douglas Adams hat diese Antwort so kommentiert:
“The answer to this is very simple. It was a joke. It had to be a number, an ordinary, smallish number, and I chose that one. Binary representations, base thirteen, Tibetan monks are all complete nonsense. I sat at my desk, stared into the garden and thought '42 will do'. I typed it out. End of story.”

„Die Antwort darauf ist ganz einfach. Es war ein Scherz. Es musste eine Zahl sein, eine gewöhnliche, relativ kleine Zahl, und ich entschied mich für diese. Binäre Darstellungen, Basis 13, Tibetische Mönche, das ist alles kompletter Unsinn. Ich saß an meinem Schreibtisch, blickte in den Garten hinaus und dachte ‚42 wird gehen‘. Ich schrieb es hin. Ende der Geschichte.“
Schade, keine Mystik! Übrigens liefert auch Google diese Antwort auf Suchanfragen. Bekanntlich arbeitet die Google-Suche auch als Taschenrechner. Wer also beispielsweise wissen will, wie viel 813 x 752 ist bekommt das Ergebnis (611376) einfach über diese Suchfunktion. Die Frage nach the answer to life, the universe and everything wird folgerichtig beantwortet: 42!

Donnerstag, 18. Februar 2010

Social Overkill

Ich bin fertig. Nicht von Karneval. Nein, die sozialen Netzwerke saugen einem die Zeit weg.

RSS-Reader lesen, Artikel empfehlen, Emails lesen, Emails beantworten, Lesezeichen aufrufen, Webseiten bearbeiten, Twitter lesen, Twitter schreiben, Facebook lesen, Emails lesen, Facebook schreiben, Emails beantworten, Buzz lesen, Twitter schreiben, Buzz schreiben, Blogs lesen, Twitter schreiben, Blog schreiben, Kommentare lesen, Emails lesen, Kommentare beantworten, Emails lesen, Twitter schreiben ...

Das alles gleichzeitig und nebenher. Es summt und zwitschert den ganzen Tag. Unterwegs auf dem Handy. Abends auf dem Netbook. Und nachts träumt man vom RSS-Reader lesen, Artikel empfehlen, Emails lesen, Emails beantworten, Lesezeichen aufrufen, Webseiten bearbeiten, Twitter lesen, Twitter schreiben, Facebook lesen, Emails lesen, Facebook schreiben, Emails beantworten, Buzz lesen, Twitter schreiben, Buzz schreiben, Blogs lesen, Twitter schreiben, Blog schreiben, Kommentare lesen, Emails lesen, Kommentare beantworten, Emails lesen, Twitter schreiben.
 

Montag, 15. Februar 2010

Klagewahn!?

Gibt es im Augenblick in den Medien eine Kampagne, Hartz IV-Empfänger nur noch als Sozialschmarotzer zu bezeichnen? Man gewinnt langsam den Eindruck, dass Westerwelles Leistungsträger zum Angriff auf Solidarprinzipien unserer Gesellschaft blasen. So lese ich in der Zeitschrift Cicero - Magazin für politische Kultur [sic] - den Artikel Der Hartz IV-Klagewahn von Thore Barfuss.

Seine Aussagen sind für die genannte Situation typisch: "Hier greift ein Phänomen um sich, das der Unterschicht eine weitere Einnahmequelle eröffnet: Die Hartz-IV-Klage. Wie lange aber ist der deutsche Steuerzahler noch bereit, sich auf seine eigenen Kosten verklagen zu lassen". Wieviel Zynismus steckt schon in diesem Teasertext! "Unterschicht" und "Hartz-IV-Empfänger" sind identisch; mit der zusätzlichen "Einnahmequelle" zeigt sich der Schmarotzer schon gierig und faul. Dass der Anlass für diese Klagen meistens falsche Bescheide sind, fällt unterm Tisch. Außerdem ist auch der Hartz-IV-Empfänger Steuerzahler und dieser wird normalerweise auch nicht verklagt, sondern die Arbeitsagenturen.

Barfuss fragt weiter: "Wie ist es um die Moral jener Hartz-IV-Empfänger bestellt, die lieber den eigenen Geldgeber verklagen, als ihre Energie für die Jobsuche zu verwenden?" Und: "Deutschland macht es den Klägern viel zu einfach. Aus der notwendigen Möglichkeit auch ohne eigenes Kapital zu klagen, um unrechtmäßige Entscheidungen aufzuheben, ist eine weitere Möglichkeit geworden, mehr Geld (und sei es noch so wenig) vom Staat abzugreifen. Es wird zugelassen, dass Nicht-Steuerzahler die Steuerzahler auf deren Kosten verklagen, um am Ende mehr Geld von ihnen zu bekommen."

Möglicherweise sind dem Autor die genannten zwei- oder dreistelligen Summen, um die es geht zu poppelig. Er möge mal versuchen, seine hier dargestellte Arroganz bei den augenblicklichen Regelsätzen der "Prozesshansels" durchzuhalten. Schließlich sollte er mal über den Begriff des "Rechtsstaates" nachdenken und vielleicht kommt er dann zum dem Ergebnis, dass Rechtsstaatlichkeit kein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre aus einer Kosten-Nutzen-Analyse ist.

Aber nur vielleicht.

Dienstag, 9. Februar 2010

Das Binnen-I

Schon seit längerer Zeit ärgere ich mich über die Unsitte des Binnen-Is. Vor allem in fortschrittlich erscheinenden Veröffentlichungen wird das political correctness derart überstrapaziert mit den MitbürgerInnen und LeserInnen und anderen Neusprech-Kompositionen.

Meckert man leise, dann muss man sich frauenfeindliche Ansichten vorwerfen lassen und gilt zudem noch als Sprachpurist.

In Telepolis habe ich in dem Artikel Ih! Zur Karriere eines missbrauchten Buchstabens von Marcus Hammerschmitt endlich einen Leidensgenossen gefunden und traue mich nun auch, meinen Unmut über dieses Sprachgematsche kundzutun. Im wesentlichen sind - wie in dem Artikel aufgeführt - zwei Kritikpunkte wichtig:

  • Der stete Zwang zur orthographischen Gegendiskriminierung bringt per se etwas Verkrampftes und Rechthaberisches in den Text ein und wirkt als einst emanzipativ gemeinter Regelbruch heute genau gegenteilig: Er ist zu Benimm geworden, den man in einem bestimmten, zum Glück immer kleiner werdenden Milieu einfach zu haben hat, so bescheuert die Konsequenzen auch sein mögen.
  • Wie alle anderen Formen von Politial Correctness handelt es sich bei der orthographischen um eine Ersatzstrategie, die mangelnde Erfolge in der Hauptsache durch Stellvertreterkriege auf Nebenschauplätzen kaschieren will. Ja, gesellschaftliche Unterdrückungsverhältnisse schlagen sich in der Sprache nieder. Ja, dies sollte bemerkt und analysiert werden. Aber es hat noch nie geholfen, das eigentliche Problem lösen zu wollen, indem man es anders benennt, garniert, umdrapiert, neu verpackt.
Schließlich noch ein nicht so ganz ernst gemeinter Vorschlag für die diejenigen, die den Unfug weiterhin schreiben wollen: Dann bitte auch künftig konsequent von TerroristInnen und VerbrecherInnen im Sinne eines modernen Gender Mainstreams schreiben!

Donnerstag, 28. Januar 2010

Cricetus cricetus


Das ist ein Hamster. Nein, nicht der Goldhamster (Mesocricetus auratus), der als Haustier gehalten wird und eigentlich einen Migrationshintergrund hat - er kommt aus der Gegend um Syrien und der Türkei -, sondern der hier heimische Feldhamster. Auf der „Roten Liste der gefährdeten Tiere der Bundesrepublik Deutschland“ wird er mittlerweile als "stark gefährdet" eingestuft und ist durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

Dadurch erobert dieses Nagetier regelmäßig die Spalten der Boulevardzeitschriften, wenn beispielsweise ein Verwaltungsgericht den weiteren Ausbau einer millionenschweren Investition aufgrund seines Vorkommens stoppt.

Nun gibt es eine Seite im Internet feldhamsterverleih.de, die den Burschen leihweise an den Umweltschützer bringt. Läppische 292,50 € pro Woche kostet der naturgeschützte Hamster dem engagierten Kunden und ihm erwarten weitere Leistungen wie: Einzeln in Ackerlandschaft ausbringen, Vorbereitung eines Hamsterbaus (Bauöffnungen), Pressearbeit (Leserbrief), Futterversorgung. Preiswerter lässt es sich mit der Mogelvariante arbeiten,die nur mit 99.90 €  die Woche zuschlägt: Feldhamsterbau-Imitation: Anlage eines Imitationsbaus in Ackerlandschaft, Ausbringung von Hamsterspuren (Nagespuren, Losung), wöchentliche Auffrischung der Spuren.

Ein wenig kam ich ins Zweifeln. Kann das echt sein? Man ist ja zwischenzeitlich an vieles gewohnt und absurde Geschäftsideen gibt es genug. Ein Aufatmen nach dem Blick ins Impressum der Seite:
Feldhamsterverleih.de (FHV) ist natürlich reine Satire! Es gibt hier weder Tiere noch Pflanzen zu kaufen oder zu mieten, des Weiteren befindet sich keine der aufgezählten Arten in unserem Besitz oder wird durch uns vermittelt. Jegliche Art von Aufträgen und Anfragen werden nicht bearbeitet, sondern direkt gelöscht.

Dienstag, 26. Januar 2010

Wir können alles. Außer englisch!


Über die Englischkenntnisse unseres Außenministers Westerwelle gibt es bereits ein Video. Auch Günther Oettinger besticht - wie man in diesem Video sehen kann - durch seine Englischkenntnisse. Oettnger, früherer Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, ist nun Mitglied der Europäischen Kommission - hier sollten man besser nicht schwäbeln.
Um es klar zu stellen: Hier soll nicht auf Kosten von Menschen gelacht werden, die kein englisch sprechen können! Wer aber großmäulig dahin redet, dass Englisch die kommende Arbeitssprache ist und dies auch noch jedem Facharbeiter ans Herz liegt - der muss sich als EU-Kommissar daran messen lassen.

Freitag, 20. November 2009

Webmythen

Auf heise-online fand ich eine kurze Meldung
Die Distanzierung von Links zählt genauso zu den populären Webmythen wie die Meinung, dass es ohne Copyright-Vermerk keinen Urheberschutz gibt. Auch wenn es immer wieder hartnäckig behauptet wird: Nicht einmal die Aussage, dass ein Server im Ausland vor Strafverfolgung schützt, stimmt.

Ich finde es auch immer kurios, wenn man auf Webseiten den Hinweis liest, das man sich von den gesetzten Links distanziert. Entweder setze ich einen Link, um beispielsweise weiterführende Informationen anzubieten oder ich lasse es sein. Eine Ausnahme wären höchstens Seiten, die beispielsweise einen rechtsradikalen Hintergrund haben und man hier einen Quellenhinweis geben möchte. Nur: Solche Seiten würde ich eben nicht verlinken, weil ich mich davon distanziere.

Ob diese "Disclaimer" rechtlich überhaupt wirksam sind, kann ich als Nichtjurist nicht beurteilen. Hier deswegen ein paar Links zu diesem Thema, zu denen ich mich nicht distanziere: