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Dienstag, 24. Januar 2012

Sind wir eigentlich wahnsinnig?

Harald Lesch versucht zu ergründen, welche Konsequenzen es hat, wenn der Austausch von Informationen, die Ausführung von Entscheidungen schneller möglich ist, als wir mit unseren Sinnen folgen können.

Das hört sich harmlos an - doch wer sich das nachfolgende Video ansieht wird sich wundern: So wird ein Transatlantikkabel zwischen London und New York für 300 Millionen Euro verlegt. Man spart dadurch 6 ms. Also eine sechstausendstel Sekunde! Spötter könnten einwerfen, dass nun "Dieses Video ist in Deinem Land nicht verfügbar" eben noch schneller angezeigt werden kann - aber Pustekuchen! Die Datenverbindung ist nur für den Geldtransfer zwischen den beiden Börsenplätzen gelegt worden. Was steckt dahinter?

HFT heißt das Zauberwort (High Frequency Trading) und zeigt wieder einmal die grenzenlose Verrücktheit der Finanzwelt auf. Hier sind Hochleistungsrechner der Hedgefonds am Werk, die zeitliche Differenzen der Märkte im Millisekundenbereich ausnutzen. Die ultraschnellen Computer haben in den vergangenen Jahren die Macht an den Börsen übernommen, vor allem in den USA. Dort gehen mittlerweile mehr als 60 Prozent der Aktiengeschäfte auf den Hochfrequenzhandel zurück - in Deutschland sind es Schätzungen zufolge rund 40 Prozent. (Quelle: Spiegel).

Lesch wäre nicht Lesch, wenn er nicht Parallelen zur wissenschaftlichen Welt aufzeigen würde. Sein anschaulicher Vergleich sagt deutlich, dass die Steigerung der Informationsgeschwindigkeit (und die Gier nach schnellem virtuellen Geld) Dimensionen erreicht hat, die bald schon physikalische Grenzen erreichen wird. Das Plancksche Wirkungsquantum als einer der elementaren Größen der Physik wird schon zur virtuellen Einheit der Finanzmärkte. Damit kann man die Frage Sind wir eigentlich wahnsinnig? bereits beantworten: Wir sind es bereits.


Samstag, 29. Oktober 2011

Weltuntergang verpasst

Man sollte Termine künftiger Weltuntergänge besser im Auge halten und diese möglichst in einer Wiedervorlage halten, damit der Überblick nicht verloren geht.

So lese ich erst heute, dass gestern die Welt (wieder einmal) untergangen ist. Oder "sei" oder "wäre" - ich bin mir über die korrekte Verwendung der Zeit bei diesem Thema nicht ganz im klaren.

Auf jeden Fall schreibt Florian Freistetter in dem zu empfehlenden ScienceBlogs:

Denn angeblich soll der große Weltuntergang 2012 nicht am 21.12.2012 erfolgen sondern schon morgen. Der Mayakalender endet nämlich nicht nächstes Jahr im Dezember sondern schon am 28. Oktober. Geht morgen also alles zu Ende?
Die Antwort ist bereits gegeben - zumindest der Niederrhein steht noch. Damit künftige Weltuntergänge besser geplant und bewertet werden können, hier noch ein Link zum gleichen Blog unter dem Titel Weltuntergang 2012: Fragen und Antworten.Was mir persönlich besser gefällt und vermutlich auch die beste Erklärung für all den Hokuspokus mit irgendeiner Apokalypse bietet, steht hier:

Die Welt wird im Jahr 2012 nicht untergehen. Es wird kein Planet X kommen und uns alle zerstören; kein Sonnensturm wird uns ausrotten, auch Polsprünge, Synchronisationsstrahlen, der Komet Elenin und der Supervulkan werden uns in Ruhe lassen. Der Maya-Kalender endet nicht am 21.12.2012 und es gibt auch keine Maya-Prophezeiungen über das Jahr 2012. Die ganze Weltuntergangshysterie ist kompletter Unsinn. Aber - so lautet eine Frage die man mir sehr häufig stellt - wenn das alles nicht stimmt, warum gibt es dann so viele Leute, die diese Behauptungen verbreiten? Wenn die Welt 2012 nicht untergeht, wenn 2012 nichts Besonders passiert: Wieso hört man dann überall im Internet, in Zeitungen und im Fernsehen davon? Warum reden alle vom Weltuntergang, wenn da nicht doch irgendwo was Wahres dran wäre? Die Antwort ist ganz einfach: Geld! Mit der Angst vor dem Weltuntergang kann man wunderbar Geld verdienen.
Manche Fragen sind relativ einfach und sehr unspektakulär zu beantworten!

Dienstag, 22. Februar 2011

Video: Bis an die Grenzen des Universums

Eine faszinierende Dokumentation, die man hier bei Youtube sehen kann - anderthalb Stunden lang:

Freitag, 18. Februar 2011

Speicherplatz und Datenhunger

200 Gigabytes erfolgreich gesichert. Das war gestern meine Erfolgsmeldung zur gelungenen Datensicherung. Ungeachtet bekannter Sprüche wie "Datensicherung? Habe ich nicht nötig!" war mal wieder eine entsprechende Aktion notwendig, die Daten der vergangenen Jahre zu konservieren und sich wieder einmal die Frage zu stellen, was man da eigentlich in den Jahren an Bits zusammengetragen hat. Keine Ahnung! Aber mit Sicherheit würde man eine Datei gerade dann benötigen, wenn man sie endgültig löscht. Das Phänomen ist ja auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens bekannt. Ein Aktenordner wird dem Papiermüll übergeben und am nächsten Tag werden genau diese Unterlagen gebraucht. Wenigstens die Fotos konnte ich nach diesem Sicherungslauf etwas strukturieren: Mit dem Google-Programm Picasa war das Bildmaterial relativ schnell aufbereitet. Auch der Test mit der (neuen) Gesichtserkennung des Programms verlief erfolgreich - wenn auch etwas erschreckend zu beobachten, wie die Software Freunde und Bekannte mit erstaunlich hoher Trefferquote identifiziert.

Der Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte lässt auch an die ersten Speichermedien denken. Wie glücklich war ich, als ich endlich nach den Disketten (5,25 '' natürlich) meine erste Festplatte hatte. Die oben abgebildete externe Festplatte (mit eigenem Netzteil) hatte die unglaubliche Speicherkapazität von 20 MB! Ja, liebe Kinder, damit hätte man gerade 15 MP3-Songs abspielen können. Ich habe sie nie voll bekommen. Damals rechnete man noch in KBs.

Das der Speicherplatz in den vergangenen Jahren explodiert ist kein Geheimnis. Kunden bei 1und1 verfügen über einen Online-Speicher von 1000 GB und selbst der kostenfreie Dienst Dropbox verschenkt 2 GB.

Forscher der University of Southern California haben die gesamte Speicherkapazität weltweit addiert. Ihre Schätzung beläuft sich auf 295 Exabyte. Eingerechnet wurden sämtliche Medien, von USB-Laufwerken und CDs über Kreditkarten, Videokassetten und gedruckte Bücher bis zur babylonischen Tontafel. Kurz nachgedacht: 1000 GB machen ein 1 Terrabyte aus, das bereits in den Bereich des Möglichen für den einzelnen Computernutzers gerückt ist. 1000 TB werden dann zu einem Petabyte und schliesslich weitere tausend PB werden zu einem EB - einem Exabyte. Oder - für die Mathematiker - ein Exabyte sind 1018 Byte oder 1.000.000.000.000.000.000 Byte. Ich habe die Nullen nachgezählt.

Das alles ist hier nachzulesen in der University of Southern California. Doch eine Einschränkung muss man machen: Die Wissenschaftler legen auch einen weiteren Vergleichspunkt vor - die Speichermenge, den die DNS aller Menschen zusammengenommen enthält. Dieses gespeicherte Erbgut ist derzeit noch hundertmal so groß wie die Summe aller vom Menschen geschaffenen Speichermittel.

Hier ein Video von vimeo.com How much information can the world store, communicate, and compute? mit dem Wissenschaftler Martin Hilbert:


How much information can the world store, communicate, and compute? from SCVideos on Vimeo.

Donnerstag, 4. März 2010

Die Antwort auf alle Fragen

Diese Seite als Antwort auf alle Fragen habe ich ja bereits verlinkt.Es macht mir immer Freude, auf Fragen, deren Antwort ich auch nicht kenne, mit 42 zu antworten. Noch schöner ist es, wenn diese "Antwort" bereits bekannt ist und man Hinweise zum richtigen Gebrauch des Handbuchs erhält oder zum Mitnehmen eines Handtuchs aufgefordert wird.

Um das nicht ganz so kryptisch zu machen, hier die Erklärung für die "Nichteingeweihten". Es handelt sich hier um Zitate aus dem SF-Roman Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams, der auch großartig von Garth Jennings verfilmt wurde.

Die Frage "nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest" ("life, the universe and everything") wurde einem Supercomputer vorgelegt, der nach einer Rechenzeit von nur 7,5 Millionen Jahren eben diese Antwort nannte.

Douglas Adams hat diese Antwort so kommentiert:
“The answer to this is very simple. It was a joke. It had to be a number, an ordinary, smallish number, and I chose that one. Binary representations, base thirteen, Tibetan monks are all complete nonsense. I sat at my desk, stared into the garden and thought '42 will do'. I typed it out. End of story.”

„Die Antwort darauf ist ganz einfach. Es war ein Scherz. Es musste eine Zahl sein, eine gewöhnliche, relativ kleine Zahl, und ich entschied mich für diese. Binäre Darstellungen, Basis 13, Tibetische Mönche, das ist alles kompletter Unsinn. Ich saß an meinem Schreibtisch, blickte in den Garten hinaus und dachte ‚42 wird gehen‘. Ich schrieb es hin. Ende der Geschichte.“
Schade, keine Mystik! Übrigens liefert auch Google diese Antwort auf Suchanfragen. Bekanntlich arbeitet die Google-Suche auch als Taschenrechner. Wer also beispielsweise wissen will, wie viel 813 x 752 ist bekommt das Ergebnis (611376) einfach über diese Suchfunktion. Die Frage nach the answer to life, the universe and everything wird folgerichtig beantwortet: 42!

Freitag, 19. Februar 2010

Aus dem Leben eines Elektrons

Naturwissenschaftliche Themen oder gar Kosmologie verständlich darzustellen ist eine wahre Kunst. Harald Lesch schafft es in diesem Video sogar, der Entstehungsgeschichte des Kosmos einen unterhaltsamen satirischen Wert zu geben.